Wasserstoff-Blog:
Trends, Technik, Hintergründe

Wasserstoffspeicherung und -transport

Damit Wasserstoff als Energieträger im großen Maßstab genutzt werden kann, muss er effizient gespeichert und transportiert werden – sei es vom Produktionsort zu Industrieanlagen, zu Tankstellen oder in die Energieinfrastruktur. Dabei kommen verschiedene Technologien zum Einsatz, die jeweils eigene Vor- und Nachteile haben. In diesem Artikel stellen wir die wichtigsten Methoden vor: Drucktanks, Flüssigwasserstoff, LOHC und Pipelines.

Drucktanks – Kompakt und flexibel

Eine der am weitesten verbreiteten Speicherformen ist die Druckgasspeicherung. Dabei wird Wasserstoff in speziell verstärkten Behältern bei hohem Druck gespeichert – meist bei 350 bis 700 bar.

Vorteile:

  • Technologisch erprobt und sicher
  • Schnell verfügbar (z. B. für mobile Anwendungen wie Brennstoffzellenfahrzeuge)
  • Modular einsetzbar, auch für dezentrale Versorgung

Einsatzgebiete: Wasserstofftankstellen, mobile Anwendungen, Transport per Lkw

Herausforderung: Der Energieaufwand zur Kompression ist relativ hoch, das Volumen bleibt trotz Kompression größer als bei flüssigem Wasserstoff.

Flüssigwasserstoff – Hohe Energiedichte durch Verflüssigung

Flüssigwasserstoff (LH₂) entsteht durch Kühlung von Wasserstoff auf -253 °C, wodurch das Gas in den flüssigen Zustand übergeht. Diese Methode erlaubt eine besonders kompakte Speicherung mit hoher Energiedichte.

Vorteile:

  • Hohe Energiedichte
  • Ideal für den Ferntransport und Anwendungen mit großem Energiebedarf (z. B. Luftfahrt, Raumfahrt)

Einsatzgebiete: Großtankstellen, Luftfahrt, Schifffahrt, interkontinentaler Transport

Herausforderung: Die extrem niedrige Temperatur erfordert aufwändige Isolierung und verursacht hohe Energieverluste beim Verflüssigen.

 LOHC – Flüssige Wasserstoffträger für sichere Lagerung

LOHC steht für Liquid Organic Hydrogen Carriers – flüssige organische Trägersubstanzen, die Wasserstoff chemisch binden können. Der Wasserstoff wird in das Trägermaterial eingebunden (Hydrierung) und bei Bedarf wieder freigesetzt (Dehydrierung).

Vorteile:

  • Lagerung und Transport bei Umgebungsdruck und -temperatur
  • Nutzung bestehender Infrastruktur (z. B. Tanklastwagen, Tanklager)
  • Geringes Explosionsrisiko

Einsatzgebiete: Langstreckentransport, stationäre Energiespeicherung, Importlösungen

Herausforderung: Die Freisetzung des Wasserstoffs erfordert zusätzliche Energie und spezielle Anlagen.

Wasserstoffpipelines – Infrastruktur für die Zukunft

Für den großflächigen Transport über längere Strecken bieten sich Wasserstoffpipelines an – entweder neu gebaut oder durch Umrüstung bestehender Erdgasleitungen.

Vorteile:

  • Kontinuierliche Versorgung großer Abnehmer (Industrie, Chemie, Energie)
  • Hohe Transportkapazität
  • Geringe laufende Betriebskosten

Einsatzgebiete: Industriestandorte, Wasserstoffnetze, grenzüberschreitender Transport

Herausforderung: Aufbau einer geeigneten Infrastruktur, Materialanforderungen durch Wasserstoffversprödung

Fazit

Die Speicherung und der Transport von Wasserstoff sind entscheidend für eine funktionierende Wasserstoffwirtschaft. Je nach Anwendungsfall kommen unterschiedliche Technologien zum Einsatz – von flexiblen Drucktanks über kompakte Flüssigwasserstoffsysteme bis hin zu großvolumigen Pipelines und sicheren LOHC-Lösungen.

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