Wasserstoff-Blog:
Trends, Technik, Hintergründe

Entwicklung der Wasserstoffpreise

Wie teuer ist Wasserstoff aktuell? Welche Faktoren beeinflussen die Kosten? Und wie werden sich die Preise in Zukunft entwickeln?

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Preisstruktur heute und geben eine Einschätzung zur zukünftigen Entwicklung.

Aktuelle Wasserstoffpreise: Große Unterschiede je nach Herkunft

Der Preis von Wasserstoff hängt stark von der Produktionsmethode ab. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen:

WasserstofftypHerstellungsmethodePreisrange (2025)
Grauer WasserstoffDampfreformierung aus Erdgasca. 1,50 – 2,50 €/kg
Blauer WasserstoffWie grauer H₂, aber mit CO₂-Abscheidungca. 2,00 – 3,50 €/kg
Grüner WasserstoffElektrolyse mit erneuerbarem Stromca. 4,00 – 8,00 €/kg

Aktueller Kostentreiber

Die heutigen Kostentreiber bei der Wasserstoffproduktion – insbesondere bei grünem Wasserstoff – sind vielfältig und beeinflussen maßgeblich dessen Wirtschaftlichkeit. Den größten Anteil an den Gesamtkosten nehmen die Strompreise ein, die bei grünem Wasserstoff je nach Standort und Technologie bis zu 70 % ausmachen können. Hinzu kommen die Investitionskosten für Elektrolyseure und die notwendige Infrastruktur, wie etwa Verdichter, Speicher oder Netzanschlüsse.

Ein weiterer entscheidender Faktor sind Skaleneffekte: Größere Anlagen können Wasserstoff deutlich günstiger herstellen, da mit wachsendem Produktionsvolumen die spezifischen Kosten pro Einheit sinken. Auch die Transport- und Verteilungskosten spielen eine wichtige Rolle – je nach Entfernung, Infrastruktur und Aggregatzustand (gasförmig, flüssig oder chemisch gebunden) variieren diese erheblich. Schließlich wirken sich politische und regulatorische Rahmenbedingungen deutlich auf die Kostenstruktur aus. Dazu zählen unter anderem Netzentgelte, Abgaben, die CO₂-Bepreisung sowie Fördermaßnahmen, die entweder entlastend oder verteuernd wirken können.

Wasserstoffpreise morgen: Wohin geht die Reise?

Experten aus Forschung, Industrie und internationalen Organisationen wie der IEA, der EU-Kommission oder dem Fraunhofer-Institut erwarten, dass grüner Wasserstoff bald deutlich günstiger produziert werden kann – vor allem in Regionen mit sehr günstigen erneuerbaren Energien. In Ländern wie Australien, Nordafrika oder Chile könnte der Preis für grünen Wasserstoff bis 2030 auf unter 2 Euro pro Kilogramm fallen. Dort sind Wind- und Solarenergie so günstig und konstant verfügbar, dass Wasserstoff in großem Maßstab wirtschaftlich produziert werden kann.

Auch in Europa wird mit einem Kostengleichstand zwischen grünem und grauem Wasserstoff gerechnet – abhängig vom Ausbau der Infrastruktur und der Entwicklung des CO₂-Preises. Schätzungen gehen davon aus, dass dieser sogenannte „Parity Point“ etwa ab 2035 erreicht werden könnte. Steigende CO₂-Kosten verteuern fossile Produktionswege, während grüne Technologien durch Skalierung, Automatisierung und Innovation zunehmend günstiger werden.

Ein weiterer Baustein sind Wasserstoffimporte: Der Aufbau internationaler Lieferketten – per Pipeline oder Schiff – ermöglicht es, grünen Wasserstoff aus besonders günstigen Erzeugungsregionen nach Europa zu bringen. Die dafür nötige Infrastruktur (z. B. das europäische Wasserstoffnetz) ist bereits in Planung oder im Aufbau.

Politische Maßnahmen als Preistreiber und -senker

Die Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff hängt nicht allein von technischen Innovationen und Skaleneffekten ab – auch politische Rahmenbedingungen haben einen maßgeblichen Einfluss auf Angebot, Nachfrage und Preisentwicklung. Durch gezielte Maßnahmen kann die Politik den Markthochlauf von grünem Wasserstoff aktiv fördern und beschleunigen.
Ein zentrales Instrument ist die CO₂-Bepreisung, die fossile Energieträger – und damit auch konventionell erzeugten (grauen) Wasserstoff – zunehmend verteuert. Je höher der CO₂-Preis, desto attraktiver wird im Vergleich dazu grüner Wasserstoff, der vollständig ohne Treibhausgasemissionen erzeugt wird.

Gleichzeitig sorgen staatliche Förderprogramme und Investitionszuschüsse dafür, dass Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff wirtschaftlich tragfähig werden. Zuschüsse für Elektrolyseure, Infrastrukturprojekte und Forschung senken die Anfangskosten und ermöglichen es Unternehmen, neue Technologien schneller zur Marktreife zu bringen.

Darüber hinaus schafft die Politik mit sogenannten Wasserstoff-Leitmärkten – etwa in der Industrie, im Schwerlastverkehr oder in der Energieversorgung – gezielt Nachfrage. Durch klare Vorgaben und langfristige Strategien entsteht Investitionssicherheit für Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Wer heute in Wasserstofftechnologie investiert, kann auf stabile politische Unterstützung und eine wachsende Abnahmebasis zählen.

Auch Instrumente wie die Wasserstoffbank der EU oder nationale Ausschreibungen für Förderprämien („H₂-Differenzverträge“) sollen helfen, die Preislücke zu fossilen Alternativen zu überbrücken.

Fazit

Der Wasserstoffpreis ist derzeit noch stark von Technologie und Standort abhängig – und stellt für viele Anwendungen eine wirtschaftliche Herausforderung dar. Doch mit wachsendem Markt, technologischem Fortschritt und gezielter Förderung werden die Preise in den kommenden Jahren spürbar sinken.

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